Dorothea Lange: Ikone der Dokumentarfotografie

Dorothea Lange

Wussten Sie, dass Dorothea Langes berühmtes Foto „Migrant Mother“ im Jahr 1998 für fast 300.000 Dollar versteigert wurde? Diese Aufnahme, die während der Großen Depression in den USA entstand, gilt als eines der bekanntesten Werke der Dokumentarfotografie. Dorothea Lange, geboren 1895 in New Jersey, musste frühzeitig die Herausforderungen des Lebens meistern. Eine Erkrankung an Kinderlähmung im jungen Alter beeinflusste nicht nur ihre körperliche Verfassung, sondern auch ihren Blick auf die Welt. Mit elf Jahren zog sie mit ihrer Mutter nach New York, was ihre Leidenschaft für die Fotografie noch weiter entfachte.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Dorothea Lange’s „Migrant Mother“ wurde 1936 während der Großen Depression aufgenommen.
  • Lange wurde 1895 in New Jersey geboren und zog nach einer Polioerkrankung mit ihrer Mutter nach New York.
  • In den frühen 1930er Jahren verlagerte Lange ihren Fokus von Porträts zur Dokumentation sozialer Probleme.
  • 1935 erhielt sie, zusammen mit anderen Fotografen, den Auftrag der US-Regierung, Armut und Arbeitslosigkeit zu dokumentieren.
  • Lange’s Fotografiereise führte sie fünf Jahre lang durch die USA, um das Leben der Menschen in der Krise darzustellen.
  • Das ikonische Bild „Migrant Mother“ ist heute weltweit bekannt und wird im J. Paul Getty Museum ausgestellt.
  • Die gemeinsame Berichterstattung von Lange und ihrem zweiten Mann führte zur Bewilligung eines Hausprojekts im Wert von 20 Millionen Dollar.

Das frühe Leben von Dorothea Lange

Dorothea Lange wurde am 26. Mai 1895 in Hoboken, New Jersey geboren. Sie wuchs unter relativ einfachen Verhältnissen auf, was ihre Sicht auf die Welt maßgeblich prägte.

Geburt und Kindheit

Die Dorothea Lange Kindheit war von zahlreiche Umzügen geprägt. Im Jahr 1902 zog die Familie nach New York, wo ihr Leben eine dramatische Wendung nahm, nachdem ihr Vater die Familie verließ. Dies löste bei der jungen Dorothea eine besondere Widerstandskraft und Unabhängigkeit aus.

Einfluss der Kinderlähmung

Im Alter von sieben Jahren erkrankte Dorothea Lange an Kinderlähmung. Trotz der dadurch entstandenen Gehbehinderung entwickelte sie eine starke Willenskraft und Unabhängigkeit. Ihre Erfahrungen mit der Krankheit prägten ihre Sichtweise auf menschliche Schwäche und Ausdauer, was sich später in ihrem fotografischen Werk widerspiegelte. Die Erinnerungen an ihre frühen Jahre in New Jersey und New York und die überwundene Kinderlähmung beeinflussten maßgeblich ihre Sensibilität für die dokumentarische Fotografie.

Erste Schritte als Fotografin

Nach dem Umzug nach San Francisco im Jahr 1919 nutzte Dorothea Lange ihre fotografische Ausbildung und die Unterstützung durch geliehenes Geld, um ihr eigenes San Francisco Studio für Porträtfotografie zu eröffnen. Ihre Vision und Begabung führten dazu, dass sie schnell als eine berühmte Fotografin in der gehobenen Gesellschaft der Stadt bekannt wurde, da ihre Porträts die Emotionen und die Persönlichkeit ihrer Kunden herausragend einfingen.

Umzug nach San Francisco

Nachdem Dorothea Lange 1919 nach San Francisco zog, begann sie, die vielfältige und lebendige Kulturszene der Stadt zu erkunden. Mit einer klaren Vision und Entschlossenheit etablierte sie sich in der Fotografie-Community und erarbeitete sich einen erstklassigen Ruf in der Porträtfotografie. Die Stadt, die sich während dieser Zeit in einem wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung befand, bot viele Möglichkeiten für aufstrebende Künstlerinnen wie Lange.

Gründung des eigenen Studios

Im gleichen Jahr gründete Lange ihr eigenes San Francisco Studio. Ihre Fähigkeiten in der Porträtfotografie zogen schnell die Aufmerksamkeit der reichen und einflussreichen Bürger der Stadt auf sich. Dies markierte den Beginn einer glänzenden Karriere, in der Lange sich als eine der bekanntesten Fotografinnen ihrer Zeit etablierte. Ihr Studio wurde zu einem Treffpunkt für Kunden, die die Kunst der Fotografie zu schätzen wussten und die Einzigartigkeit ihrer Arbeit genießen wollten. Durch die meisterhafte Nutzung von Licht und Schatten schuf Lange eindrucksvolle und ausdrucksstarke Porträts, die die Persönlichkeit und Tiefe ihrer Motive festhielten.

Der Wechsel zur Dokumentarfotografie

Der wirtschaftliche Zusammenbruch der frühen 1930er Jahre führte dazu, dass Dorothea Lange ihre bisherige
Karriere als Porträtfotografin aufgab und sich der Dokumentarfotografie zuwandte. Langes eigene soziale
Überzeugungen spielten eine wesentliche Rolle bei dieser Entscheidung. Sie erkannte die Notwendigkeit, die
sozialen Themen der Zeit in ihren Fotografien festzuhalten.

Die dramatischen Folgen der Großen Depression – Armut, Arbeitslosigkeit und Migration – wurden zu zentralen
Themen ihrer Arbeit. Lange begann, die bedrückenden Lebensumstände vieler Familien zu dokumentieren. Ihre
Fotografien spiegelten die Härte und Hoffnungslosigkeit wider, die die Menschen in dieser Zeit erleben
mussten.

In dieser Zeit entstand auch ihre berühmteste Arbeit, die Foto-Serie „Migrant Mother“, die im März 1936
nahe der kalifornischen Stadt Nipomo gemacht wurde. Das Foto zeigt eine 32-jährige Mutter von sieben Kindern,
Florence Owens Thompson, die unter verheerenden Bedingungen in einem Lager für Wanderarbeiter lebte. Über 1.000
Migranten wurden in diesem Lager gezählt, was die enormen Herausforderungen der Zeit verdeutlichte.

Die „Migrant Mother“ wurde zum Sinnbild der Großen Depression und ist eine der meistveröffentlichten
Dokumentarfotografien des 20. Jahrhunderts. Langes Fotografien wurden in Zeitungen, Zeitschriften und
Ausstellungen gezeigt und erlangten dadurch eine breite Anerkennung. Roy Stryker von der Resettlement
Administration bezeichnete das Foto als ultimativ und hob seine außergewöhnliche Qualität und Wirkung hervor.

Durch die dokumentarischen Arbeiten von Dorothea Lange wurde das Schicksal der von der Großen Depression
betroffenen Menschen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Soziale Themen standen dabei immer im
Mittelpunkt ihrer Fotografien, die bis heute als ikonische Darstellungen einer schwierigen Ära gelten.

Zusammenarbeit mit Paul Taylor

Die Zusammenarbeit zwischen Dorothea Lange und Paul Taylor markierte einen bedeutenden Wendepunkt in Langes Karriere. Nachdem Lange den Sozialwissenschaftler Paul Taylor kennengelernt hatte, der später ihr Ehemann wurde, begann eine intensive Zusammenarbeit, die ihre Arbeit während der Großen Depression maßgeblich beeinflusste. Taylor lieferte die sozioökonomischen Analysen und Hintergründe, die Lange in ihre eindrucksvollen fotografischen Werke umsetzte.

Gemeinsame Projekte während der Great Depression

Während der Great Depression arbeiteten Dorothea Lange und Paul Taylor an einer Reihe von Projekten, die die Notlage der amerikanischen Bevölkerung dokumentierten. Eine der bekanntesten Veröffentlichungen aus dieser Zusammenarbeit ist das Buch „An American Exodus“ aus dem Jahr 1939, das eindrucksvolle Fotografien und sozialwissenschaftliche Analysen kombiniert. Diese Projekte trugen maßgeblich zur sozialen Dokumentation und zum Verständnis der wirtschaftlichen und sozialen Probleme jener Zeit bei.

Einfluss auf ihr Werk

Paul Taylors Einfluss auf Dorothea Langes Arbeit war tiefgreifend. Durch ihre Zusammenarbeit erhielten Langes Fotografien eine zusätzliche Dimension, die über bloße Bildkomposition hinausging und die dahinterliegenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen beleuchtete. Diese kombinierte Herangehensweise machte ihre Werke zu einem bedeutenden Teil der sozialen Dokumentation. Ein Beispiel dafür ist die ikonische Fotografie „Migrant Mother“ von 1936, die die Verzweiflung und Entschlossenheit der amerikanischen Bevölkerung während der Great Depression eindrucksvoll einfängt. Im Jahr 1990 wurde der Dorothea Lange-Paul Taylor Preis ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen Schriftstellern und Fotografen in der Dokumentarfotografie zu fördern, ein weiteres Zeugnis der anhaltenden Wirkung ihrer Partnerschaft.

Die Entstehung des ikonischen Fotos „Migrant Mother“

Das Foto „Migrant Mother“ entstand im Jahr 1936 in Nipomo, Kalifornien. Dorothea Lange, eine prominente Persönlichkeit der Dokumentarfotografie, schuf dieses Werk während ihrer Tätigkeit für die Farm Security Administration (FSA). Das Bild zeigt Florence Owens Thompson, eine 32-jährige Mutter von sieben Kindern, die ihren Ehemann verloren hatte. Lange hielt diesen Moment in einem Zeltlager für arbeitslose Erbsenpflücker fest.

Hintergrundgeschichte des Fotos

Der eigentliche Hintergrund dieser Fotografie ist tief in der Notlage der Großen Depression verwurzelt. Lange war auf einer Reise durch das ländliche Kalifornien, als sie auf Thompson und ihre Kinder stieß. Das Lager in Nipomo war geprägt von Armut und Hoffnungslosigkeit. Florence Owens Thompson wurde schnell zur Symbolfigur dieser Zeit, und das Bild „Migrant Mother“ zeigte die Verzweiflung und dennoch spürbare Stärke der Betroffenen.

Analyse der Fotoreihe

Die gesamte Fotoreihe, die von Dorothea Lange an diesem Tag aufgenommen wurde, zeigt nicht nur die berühmte „Migrant Mother“, sondern auch andere Aspekte des täglichen Lebens im Lager in Nipomo. Mit einer 4×5-Graflex-Kamera eingefangen, verstärkt das Schwarz-Weiß-Format die Ernüchterung und Härte der Situation. Indem sie diese realen Geschichten in ihre Dokumentarfotografie einfließen ließ, beeinflusste Lange nicht nur die öffentliche Wahrnehmung, sondern auch politische Maßnahmen zugunsten der Betroffenen.

Bedeutung der „Migrant Mother“

Das ikonische Foto „Migrant Mother“ von Dorothea Lange ist ein bleibendes Symbol der Great Depression, die als eine der schwersten Wirtschaftskrisen in der Geschichte der USA gilt. Diese Krise begann mit dem Börsencrash im Oktober 1929 und dauerte bis in die frühen 1940er Jahre an. Millionen Amerikaner waren betroffen, insbesondere landwirtschaftliche Arbeiter und ihre Familien, die mit extremer Armut und Arbeitslosigkeit zu kämpfen hatten.

Das Foto zeigt die Stärke und Ausdauer der Frauen während dieser schwierigen Zeiten und hat eine immense soziale Wirkung. Es wurde zu einem ikonischen Foto, das die harten Realitäten und die Würde der amerikanischen Familien einfing, die in dieser Zeit ums Überleben kämpften. Etwa 14 Millionen Menschen waren in den frühen 1930er Jahren arbeitslos, und viele Familien lebten in notdürftig errichteten Behausungen wie Zelten oder Autos.

Durch die Zusammenarbeit mit Paul Taylor und Projekte wie das „White Angel Breadline“, das ebenfalls die Armut und den Hunger der Zeit dokumentierte, konnte Lange die menschlichen Aspekte der Great Depression einfangen. Die „Migrant Mother“ bleibt ein Zeugnis dieser Epoche und symbolisiert nicht nur die persönliche Belastbarkeit, sondern auch den kollektiven Überlebenswillen der betroffenen Gemeinschaften. Ihre soziale Wirkung hält bis heute an und dient als Mahnung an die Notwendigkeit von sozialer Fürsorge und Solidarität in Krisenzeiten.

Sozialdokumentation und die Great Depression

Die sozialdokumentarische Fotografie nahm in der Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang. In den 1920er und 1930er Jahren erlebte sie einen bedeutenden Aufschwung, insbesondere während der Great Depression. Die US-Regierung nutzte New Deal Fotografie als Mittel, um das öffentliche Bewusstsein für die sozialen und ökonomischen Krisen zu schärfen. Dies diente nicht nur kulturellen Zwecken, sondern unterstrich auch die Notwendigkeit staatlicher Interventionen.

Die Rolle der Fotografie während des New Deal

Die Farm Security Administration (FSA) beauftragte namhafte Fotografen wie Dorothea Lange, Walker Evans und Ben Shahn, um das Leben armer Farmer zu dokumentieren. Das fotodokumentarische Projekt der FSA, initiiert durch Roy Stryker, prägte nachhaltig den Begriff „Sozialdokumentation“. Die Fotografen produzierten eine beeindruckende Sammlung von mindestens 130.000 Aufnahmen, die eindrucksvoll das Ausmaß der Not und Armut illustrierten. Diese Bilder zeigten das menschliche Leid und die harten Lebensbedingungen und halfen dabei, Unterstützung für die New Deal Programme zu mobilisieren.

Einfluss anderer Fotografen

Neben Dorothea Lange und Walker Evans trugen auch andere Fotografen zur Sozialdokumentation bei. Bill Brandt aus England dokumentierte während der Großen Depression die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise in England, was zu seinem bedeutenden sozialdokumentarischen Werk führte. In Deutschland entstand die Arbeiterfotografen-Bewegung, eine Gruppe politisch engagierter Amateurfotografen, die die sozialen Missstände der Arbeiterschaft dokumentierten. In den 1950er und 1960er Jahren setzten Fotografen wie Gordon Parks und James Karales die Tradition der Sozialdokumentation fort, indem sie die Bürgerrechtsbewegung und die Auswirkungen von Diskriminierung auf Afroamerikaner in den USA dokumentierten.

Die sozialdokumentarische Fotografie hat sich somit als ein bedeutendes Werkzeug erwiesen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf wichtige soziale Themen und Herausforderungen zu lenken. Sie bleibt ein wertvolles Mittel, um Geschichte zu dokumentieren und Veränderungen voranzutreiben.

Arbeiten für die US-Regierung

Während ihrer Zeit im Dienst der US-Regierung arbeitete Dorothea Lange für die Federal Resettlement Administration, einer Behörde des US-Landwirtschaftsministeriums. Diese Phase markierte den Höhepunkt ihrer dokumentarischen Laufbahn.

Beauftragung durch das New-Deal-Programm

Im Rahmen des New-Deal-Programms wurde Lange beauftragt, die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu dokumentieren. Sie reiste sechs Jahre lang durch 22 Bundesstaaten, um die „Dust Bowl“-Migration zu erfassen. Während dieser Zeit entstanden einige ihrer bekanntesten dokumentarischen Projekte.

Wichtige Projekte und Reisen

Ein bedeutendes Projekt war die Dokumentation der Internierung von etwa 120.000 Menschen japanischer Abstammung in den USA ab 1942. Diese Aufnahmen spiegeln die harte Realität jener Zeit wider und sind Teil eines umfangreichen Archivs über die US-Geschichte. Im Jahr 1939 veröffentlichte Lange ihr erstes Fotobuch „Ein amerikanischer Exodus: Eine Aufzeichnung menschlicher Erosion“. Ihre Reisen setzten sich bis zu ihrem Tod im Jahr 1965 fort, wobei sie das Leben auf der ganzen Welt dokumentierte.

Lange’s Arbeit für die US-Regierung unter dem New-Deal-Programm war ausschlaggebend für ihre Karriere und trug zur Entstehung eines umfassenden Bildarchivs bei, das bis heute geschätzt wird.

Einfluss und Vermächtnis von Dorothea Lange

Das Vermächtnis Dorothea Lange ist unvergesslich und bleibt ein zentraler Bestandteil der Fotografiegeschichte. Ihre Arbeiten, insbesondere während der Great Depression, haben nachhaltigen Einfluss der Fotografie bewiesen. Sie fokussierte sich nicht nur auf die Ästhetik, sondern legte Wert auf die Darstellung menschlicher Notlagen und soziale Ungerechtigkeiten.

  • Berühmte Fotografen: In einem Artikel über berühmte Fotografen wurde Dorothea Lange als eine der 31 wichtigsten Persönlichkeiten erwähnt, besonders aufgrund ihrer Werke wie „Migrant Mother“.
  • Frauenanteil in der Fotografie: Der Artikel führte unter anderem weibliche Fotografen wie Annie Leibovitz, Diane Arbus und Cindy Sherman auf, die einen gewissen Prozentsatz der erwähnten Fotografen ausmachen.
  • Verschiedene Genres: Die Fotografiegeschichte berücksichtigt unterschiedliche Genres; von Landschaftsfotografie durch Ansel Adams über Dokumentarfotografie durch Dorothea Lange bis hin zu Porträtfotografie durch Annie Leibovitz.

Die verteilte Zeitspanne der aufgeführten Fotografen zeigt die Vielfalt und den Einfluss in verschiedenen Epochen. Die Arbeiten von Lange, insbesondere „Migrant Mother“, haben zur kollektiven visuellen Erinnerung beigetragen und ihre Einfluss der Fotografie auf kulturelles Gedächtnis nachhaltig geprägt.

Statistisch gesehen wurde bestimmte Fotografien, wie das von Kevin Carter’s „Starving Child and Vulture“ von 1993 oder Eddie Adams‘ „Saigon Execution“ von 1968, in ähnlicher Weise tief beeinflusst und genutzt, um sozialen Wandel und politische Entwicklungen zu fördern. Fotografien wie Langes „Migrant Mother“ wurden deshalb sowohl ästhetisch als auch emotional erheblich respektiert.

Der Vermächtnis Dorothea Lange und die andere bekannte Fotografen wie Margaret Bourke-White und Yousuf Karsh verdeutlichen, wie kraftvoll ein Bild sein kann. Langes Einsatz in der Dokumentation von Ereignissen wie der Internierung von Japanisch-Amerikanern während des Zweiten Weltkriegs hebt ihre Verpflichtung hervor, die Realität ungeschönt darzustellen und so das wahre Leid der Betroffenen offenzulegen.

Die nachhaltige Wirkung ihrer Arbeiten ist daher unermesslich und setzt auch heute noch Maßstäbe in der Dokumentarfotografie. Langes Pionierarbeit in der Fotografiegeschichte zeigt, wie Bilder das menschliche Bewusstsein formen und beeinflussen können.

Die späten Jahre und Gesundheitsprobleme

In den späten Jahren ihrer Karriere wurde Gesundheit für Dorothea Lange ein zentrales Thema. Lange litt an den Folgen der Kinderlähmung, an der sie seit ihrer Kindheit erkrankt war, sowie an anderen gesundheitlichen Problemen, die ihre Fähigkeit, aktiv zu fotografieren, stark beeinträchtigten. Die späte Karriere von Lange war daher von zunehmenden Einschränkungen geprägt, die letztlich ihren Rückzug aus der Fotografie notwendig machten.

Rückzug aus der Fotografie

Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme blieb Lange bis in die 1950er Jahre hinein aktiv. Die Belastungen führten jedoch dazu, dass sie sich allmählich aus dem fotografischen Schaffen zurückzog. Ihr Rückzug war bedingt durch die Notwendigkeit, ihre Gesundheit zu schonen. Dennoch blieb sie im Geiste weiterhin kreativ und engagiert.

Zusammenarbeit mit Taylor in den letzten Jahren

In ihren späten Jahren konzentrierte Lange ihre verbleibende Energie auf die Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Paul Taylor. Trotz ihrer gesundheitlichen Probleme unternahmen sie gemeinsam noch einige Reisen, um wichtige Projekte abzuschließen. Diese Phase ihrer späten Karriere war geprägt von einem tiefen Verständnis und gemeinsamer Anstrengung, auch in herausfordernden Zeiten zusammenzuarbeiten.

Die gesundheitlichen Probleme und der damit verbundene Rückzug haben jedoch keineswegs Lange’s Vermächtnis geschmälert. Sie bleibt eine Ikone der Dokumentarfotografie, deren Arbeiten auch heute noch stark inspiriert und von Bedeutung sind.

Dorothea Lange in der Fotografiegeschichte

Dorothea Lange hat sich einen unauslöschlichen Namen in der Fotografiegeschichte gemacht. Bekannt für ihre außergewöhnlichen Werke, hat sie die amerikanische Dokumentarfotografie maßgeblich geprägt. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Ausstellungen weltweit zu sehen und haben wichtige Fotografie Anerkennungen erhalten. Durch ihre einzigartigen Porträts und lebensnahen Darstellungen erlangte sie einen festen Platz in der Geschichte.

Ausstellungen und Anerkennungen

Die Werke von Dorothea Lange wurden in bedeutenden Museen wie dem Museum of Modern Art in New York und dem J. Paul Getty Museum in Los Angeles ausgestellt. Insbesondere ihr ikonisches Foto „Migrant Mother“, das 1936 während der Great Depression aufgenommen wurde, erhielt weltweite Fotografie Anerkennungen. Dieses Bild spielte eine entscheidende Rolle bei der Sensibilisierung für die Lebensbedingungen armer Menschen zu jener Zeit.

Vergleich mit anderen Fotografen ihrer Zeit

In einem historischen Vergleich wird Dorothea Lange häufig mit anderen bedeutenden Fotografen ihrer Ära wie Walker Evans und Margaret Bourke-White verglichen. Während Walker Evans dafür bekannt ist, die Härten der Great Depression zu dokumentieren, zeichnete Margaret Bourke-White als eine der ersten weiblichen Kriegsfotografen und durch ihre Arbeiten für das Life-Magazin aus. Dorothea Lange differenziert sich durch ihre Fähigkeit, empathische und kraftvolle Bilder zu schaffen. Ihr Fokus auf marginalized communities und soziale Ungleichheiten macht sie zu einer herausragenden Figur in der Geschichte der Fotografie.

Fazit

Das Vermächtnis von Dorothea Lange als eine der herausragendsten Dokumentarfotografinnen des 20. Jahrhunderts bleibt von unschätzbarem Wert. Ihre Werke, insbesondere das ikonische Bild „Migrant Mother“, haben nicht nur die Fotografie revolutioniert, sondern auch das Bewusstsein für die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen ihrer Zeit geschärft. Lange hat die Kraft der Fotografie genutzt, um den Einfluss der Fotografie als Medium zur sozialen Kommentierung und Veränderung zu festigen.

Während der Großen Depression dokumentierte Dorothea Lange das Leben von Arbeitern, Landwirten und Migranten, und schuf dabei eine beeindruckende Sammlung ikonischer Bilder, die die menschliche Würde und Ausdauer trotz widriger Umstände hervorheben. Ihre Fotografien, wie die Aufnahme der „Migrant Mother“ aus dem Jahr 1936, gehören zu den bekanntesten Schwarzweißporträts des letzten Jahrhunderts und bleiben ein Symbol für die Kämpfe und Hoffnungen dieser Ära.

Dorothea Langes Einfluss der Fotografie manifestierte sich nicht nur in der Dokumentation menschlicher Notlagen, sondern auch in der Art und Weise, wie sie gesellschaftliche Themen in den Mittelpunkt rückte. Durch ihre Arbeit für Regierungsinitiativen wie die Resettlement Administration und die Works Progress Administration trug sie dazu bei, die Lebensbedingungen während der Großen Depression zu beleuchten und politische Maßnahmen zu unterstützen. Ihr Beitrag zur Fotografie und zur gesellschaftlichen Wahrnehmung von Armut und Ungerechtigkeit bleibt unvergessen. Ihre Fotografien werden bis heute in Museen weltweit ausgestellt und inspirieren weiterhin Fotografen und Sozialaktivisten gleichermaßen.

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